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Mütter machen Porno - na und?


Foto: Timo Maczollek


Während ich für mein Buch "Nicht normal" ist ganz normal noch ganz in meine Recherchen zum Thema Pornografie vertieft bin, flasht mich auf einmal folgende Schlagzeile: „Mütter machen Porno! Die neue SAT.1 Doku – Serie!“

Auf der Webseite von SAT.1 wird die Sendung 2020 folgendermaßen angekündigt:

„Fünf Mütter fassen einen Entschluss: Sie begeben sich auf eine ungewöhnliche Aufklärungs-Mission und wollen auf eigene Faust einen Porno produzieren, der Heranwachsenden ein realistisches Bild von Sex vermittelt. Mit Menschen, die aussehen wie du und ich und die sich auf Augenhöhe, leidenschaftlich und wertschätzend begegnen. Doch wie wird es ihnen auf ihrer Reise durch die Welt der Pornografie ergehen? Und welchen Herausforderungen begegnen sie?“

Was für eine gute Idee, denke ich. Das ist genau das, wonach ich gesucht habe. Mütter, die einen Porno für Jugendliche produzieren wollten. Würde ich jetzt endlich erfahren, was ein „guter“ Porno ist?

Denn Pornos vermitteln tatsächlich oft ein unrealistisches Bild von Sex, wie ich ja dank meines zwecks Recherche tagelangen Pornokonsums feststellen konnte: Da steht ein Penis, wenn er stehen soll, Frauen stöhnen übertrieben, vor allem bei Aktionen, die die wenigsten Frauen zum Stöhnen bringen würden, und alles, was Sex auch ist, nämlich unbeholfen, zärtlich, lustig, unspektakulär oder leidenschaftlich, schambehaftet oder uneitel, wird einfach weggelassen.

Ich bin also gespannt, was SAT.1 beziehungsweise die ‚Porno-Mütter‘ unter einer realistischen Darstellung von Sex für Jugendliche verstehen. Schon bald jedoch hat zumindest für mich das Anschauen der beiden Folgen nichts mehr mit Lust zu tun, sondern mit Arbeit, und zwar mit mehr Arbeit, als es die vielen Stunden vor dem Porno-Bildschirm bedeutet haben. Denn da der moralische Zeigefinger von Anfang an den Ton vorgibt, gerät das Ganze schnell zur Farce.

Anstatt fünf Müttern dabei zuzusehen, wie sie mit offenem Geist die Welt der Pornografie erkunden, sehe ich vier Frauen, die mit ihrem zur Schau gestelltem Ekel eigentlich nur eins vermitteln wollten: „Ich habe mit Porno nichts zu tun“. Nur die älteste der Mütter scheint bereit zu sein, sich wirklich auf diese Reise einzulassen. Die ganze Sendung hat also mit dem lustvollen Entwickeln eigener Ideen und Bilder für einen jugendgerechten Porno so viel zu tun wie die Immunmodulation durch Fadenwürmer mit der historischen Auflistung verschiedener Schienenprofile für Eisenbahnen.


Gute Pornos - Böse Pornos?

Stattdessen werden die Rollen von Gut und Böse oder hui und pfui von Anfang an klar verteilt: Dort die ekelhaften kommerziellen Mainstream-Pornos und „widerlichen“ SM-Sessions auf einer Sexmesse (Original-Ton der Mütter aus der 1. Folge: „So was gucken sich Menschen auch noch an!"), hier die ethisch korrekten alternativen Pornoproduktionen wie zum Beispiel von Erika Lust. So wird der Besuch eines Pornodrehs von Lust auch zum unfreiwilligen Höhepunkt der Sendung.

Als 20 Menschen in Walle-Gewändern um ein fickendes Pärchen herumtanzen, haben die Damen endlich ihren perfekten Porno gefunden.

Endlich zeigen sie Begeisterung.

Endlich gibt es einen Porno mit romantischem Touch!

Ich bekomme einen Lachanfall.

Nicht etwa wegen der ulkigen Szene oder deswegen, weil ich mich frage, ob das etwa das „realistische Bild von Sex“ ist, welches sie den Jugendlichen vermitteln wollen, sondern wegen des verzweifelten Bemühens der Protagonistinnen, einen Porno zu gestalten, der nur ja nichts mit einem Porno zu tun haben soll. Erika Lust wird sich vermutlich auch gefragt haben, was die Mütter von ihr wollten.

Noch absurder wird es, als in der 2. Folge eine der Pornodarstellerinnen, die zum Casting für den Mütter-Porno erscheint, im Gespräch erwähnt, dass sie sich ein Pferd wünsche. Da bricht die ganze Weltsicht einer der Mütter in sich zusammen: „Das ist dann so liebevoll, wo ich mich frage: wie passt das zusammen?“ (Also „Porno“ und „Wunsch nach Pferd“, für all diejenigen, die diesem Gedankengang ebenso wenig folgen können wie ich.)

Ja, liebe Mütter, wie passt das zusammen? Wie kann eine Frau, die Pornos macht, auch noch Tiere mögen? Wie kann sie es wagen, irgendetwas anderes zu tun, als den ganzen Tag vor der Kamera die Beine breit zu machen? Wie kann sie - aber ich möchte jetzt keine Ohnmacht provozieren – eventuell sogar Kinder haben?

Ich verlasse die vorurteilsbehaftete „Porno-Mütter“-Welt und höre mich unter meinen Bekannten aus der Pornobranche um: Wie erleben Familien in der realen Welt den Alltag zwischen Pornos und Kindern?


Porno und Familie - geht das?


Vika Viktoria, mehrfache Gewinnerin des Venus-Awards, ist dreifache Mutter und arbeitet vormittags, wenn die Kinder in der Schule sind, als Camgirl. Zweimal wöchentlich dreht sie gemeinsam mit ihrem Mann Christian einen Porno, den sie dann auf einer Amateur-Plattform hochladen. Wir kennen uns seit 2018. Damals schrieb Vika mir: „Ich bin gestern auf Ihren Fall aufmerksam geworden und war geschockt! Seitdem die BILD über mich berichtet hat, weil ich als Mutter trotz meines Berufes ein intaktes Familienleben führe, werde ich von Ämtern und unserem Vermieter diskriminiert. (…) Also ich kenne die Problematik in unserer Gesellschaft nur zu gut, wenn es um Nacktheit und Erotik geht.“

Inzwischen sind ihre Kinder 8, 16 und 20 Jahre alt.

„Wie lief die Sache mit dem Vermieter denn damals genau ab?“, frage ich Christian, als ich mich im Januar 2023 per Telefon mit ihm und ihrem ältesten Sohn Ronny unterhalte.

„Eine Reporterin von der BILD hatte uns auf der Venus kennengelernt. Sie fand das alles ganz spannend. Eine Familie mit Kindern, deren Eltern Pornos machen, wie funktioniert das? Sie hat sich gar nichts Böses dabei gedacht, sie wollte nur über uns berichten. Daraufhin ist RTL auf uns aufmerksam geworden und kam vorbei, um eine kleine Homestory mit uns zu drehen. Genau an dem Tag war der Vermieter draußen beim Rasenmähen. Und RTL ist nichts Blöderes eingefallen, als dem Vermieter das Mikrofon unter die Nase zu halten und zu fragen: ‚Wie finden Sie das eigentlich, dass ihre Mieter hier Pornos drehen?‘ Er so: ‚Was? Pornos?‘ Drei Tage später lag die Kündigung in unserem Briefkasten. Ich wollte das eigentlich unter vier Augen mit ihm klären, aber er ließ nicht mit sich reden. Zwei Tage später stand dann SAT.1 bei ihm vor der Tür und hat den Vermieter gefragt: ‚Was sagen Sie dazu, dass Sie der herzloseste Vermieter Deutschlands sind?‘ Das fand er dann nicht mehr so lustig. Die Kündigung hätte er sowieso nie durchbekommen, also hat er es hintenrum versucht. Da wir ja in einer Mietswohnung gewohnt haben, hat er dem Landratsamt gemeldet, dass wir in unseren Wohnräumen ein Gewerbe betreiben würden. Daraufhin mussten wir für das Schlafzimmer eine Nutzungsänderung beantragen und so weiter. Aber wir haben dann selber gekündigt.“

„Und musstest ihr eure Kinder nach diesem Medienrummel vor den Reaktionen anderer Menschen beschützen?“

„Nein. Wir haben auch immer gesagt, dass wir das Ganze sofort beenden würden, sollten unsere Kinder jemals darunter leiden. Aber für unsere Kinder ist es doch super: Unser ganz Kleiner ist jetzt 8, Mama und Papa sind da für ihn, wenn er zuhause ist, und er muss nicht zu einer Tagesmutter abgeschoben werden.“

„Habt ihr eure Kinder denn über euren Beruf aufgeklärt?

„Natürlich! Das liegt Vika und mir sehr am Herzen. Wir machen selber Pornos, wir haben Kinder in einem Alter, in dem sie laut Statistik Pornos konsumieren, natürlich haben wir mit ihnen darüber gesprochen, was ihre Eltern machen. Wir wollten ja nicht, dass sie auf einmal beim Surfen im Internet ganz unvorbereitet Pornos von ihren Eltern entdecken. Also haben wir unsere Ältesten altersgerecht aufgeklärt. Wir haben Ronny sogar um Erlaubnis gebeten und uns sein OK geben lassen.“


Wie gehen Kinder damit um, wenn ihre Eltern Pornos machen?


Ronny erzählt, dass er 16 Jahre alt war, als er von seinen Eltern aufgeklärt wurde.

„Mir ist genau erklärt worden, wie das Ganze abläuft. Und es gibt Regeln. Meine Eltern haben keine fremden Drehpartner und gehen immer ehrlich mit uns um.“

„Aufklärung ist aber auch aus anderen Gründen wichtig“, sagt Christian. „Was bekommt denn ein Kind für einen Eindruck von Sex, wenn es sich Pornos im Internet anschaut? Das denkt dann: ‚Ah, Sex ist: eine Frau mit 5 Männern, alle haben große Schwänze, jeder muss eine halbe Stunde lang können und voll drauf.‘ Kinder können ja gar nichts anderes lernen, wenn niemand sie darüber aufklärt, dass Pornografie nichts mit echtem Sex zu tun hat, sondern Schauspielerei ist. Vika und ich wollten Verantwortung übernehmen und haben uns mit einer Lehrerin zusammengesetzt, um einen Lehrplan für die 9. Klasse auszutüfteln. Vika wollte als Mama, die Pornos macht, in die Klassen gehen und die Kinder aufklären. Sie wollte ihnen sagen: ‚Hey, es ist in Ordnung, wenn ihr beim ersten Mal nur 3 Minuten könnt oder wenn ihr nicht so einen großen Penis habt.‘ Sie wollte Sexualkundeunterricht an Schulen geben und den Jugendlichen erklären, was der Unterschied zwischen Pornografie und dem privaten Sex zweier sich liebenden Menschen ist. Denkst du, eine Schule in Deutschland hätte uns die Chance gegeben, vor einer Klasse zu sprechen? Nein. Das einzige Konzept, was ein Mann von der Landesmedienanstalt NRW zum Schutz der Jugendlichen vorgeschlagen hat, ist die Sperrung von xHamster und Pornhub. Ja, damit wirst du nichts erreichen, mein Freund! Jeder 13-Jährige weiß heute, was ein VPN-Server ist! Dann geht der halt einfach mit einer anderen IP aus Amerika auf die Seiten. Ein Verbot war noch nie eine Lösung. Aufklärung wäre wichtig! Ronny hat schon öfter gesagt: ‚Danke, dass ihr mir den Spaß am Pornoschauen verdorben habt. Das ist doch alles nur gestellte Scheiße.‘ Weil wir ihn genau wie unsere 16-jährige Tochter aufgeklärt haben! Bei uns ist Sex kein Tabuthema. Wenn ich mir andere Eltern anhöre, sagen die immer: ‚Nee, nee, nee, mein Kind schaut keine Pornos.‘ Blödsinn! Wir waren neulich zu Gast bei einer Sendung von Britt – Der Talk. Als wir Ronny davon erzählt haben, hat der gesagt: ‚Wenn schon darüber geredet wird, wie Kinder damit umgehen, wenn ihre Eltern Pornos machen, dann möchte ich auch dabei sein und etwas dazu sagen.‘ Also ist er mitgekommen. Und dann hat er den Leuten gesagt: ,Warum müssen wir uns jetzt hier rechtfertigen und darüber unterhalten, ob ich gehänselt werde und ob meine Eltern schlechte Eltern sind, weil sie Pornos drehen? Wenn es danach ginge, dürftest du vieles in Deutschland nicht machen, weil dein Kind dafür gehänselt werden kann.‘ Ich sag immer: Bringt euren Kindern erst einmal bei, andere Kinder nicht zu mobben, wenn es euch wirklich um die Kinder geht!“

„Vielleicht ist es tatsächlich gar nicht so sehr ein Problem der Kinder, sondern der Eltern“, denke ich laut nach. „Eine Erotik-Darstellerin hat mir mal erzählt, dass die Eltern einer Klassenkameradin ihrer Tochter irgendwie herausgefunden haben, dass sie (also die Erotik-Darstellerin) Pornos macht. Daraufhin wollten sie den Mädchen verbieten, nebeneinander zu sitzen. Die Lehrerin hat aber cool reagiert und gesagt, dass sie die beiden nicht auseinandersetzen werde, solange sie sich gut verstehen. Hast du so etwas jemals erlebt?“

„Nein“, sagt Ronny. „Ich habe auch mit meinen Freunden darüber gesprochen, dass meine Eltern Pornos machen. Das wurde einmal thematisiert, und dann war es nicht mehr interessant. Während meiner gesamten Schulzeit habe ich nur zwei oder drei Mal negative Reaktionen mitbekommen. Aber ganz ehrlich, dann musst du auch den Mumm haben, hinter deinen Eltern zu stehen! Das ist eine Frage des Charakters. Der Grund, warum ich in der Schule nie Probleme hatte und kein typisches Mobbingopfer, sondern eher angesagt war, ist meine Haltung. Wenn ich schon mit der Einstellung reingehe, dass ich mich dafür schämen muss, dass meine Eltern Pornos mache, dann darf ich mich auch nicht beschweren, wenn Gegenwind kommt. Aber wenn ich das anders formuliere und sage: ‚Ja, meine Eltern machen Pornos. Hast du ein Problem damit?‘, dann sagt keiner was. Man muss auch dahinterstehen und darf sich nicht einscheißen, sage ich auf gut Deutsch.“

„Wir haben ja mittlerweile eine Agentur und betreuen über 40 Webcamgirls“, sagt Christian, „und ich habe die Erfahrung gemacht: Wenn eine Frau selbstbewusst nach außen geht und dazu steht, dass sie sich vor der Webcam auszieht, dann bekommt sie auch nicht so viel Gegenwind. Aber wenn die Gesellschaft merkt, dass eine Frau selber nicht zu 100 % hinter dem steht, was sie macht und sich dafür schämt, dann hauen sie drauf. Aber volle Kanne. Dann bist du Futter für die Gesellschaft.“

„Deswegen gehe ich selber auch so offensiv mit meiner Sexualität um. Allerdings habe ich auch mal gelesen, dass eine Kindergärtnerin, die in ihrer Freizeit Pornos gedreht hat, ihren Job los war, nachdem der kirchliche Träger des Kindergartens das herausgefunden hatte.“

„Ich kenne diese Frau“, sagt Christian. Auch in der Erotikbranche ist die Welt offenbar klein. „In ihrem Kündigungsschreiben stand, dass die Kirche sich von solchen Sachen distanziere. Dann habe ich neulich meinen Kirchensteuerbescheid bekommen, weil ich bisher zu faul war, um aus der Kirche auszutreten. Ich habe beim Amt angerufen und gefragt: ‚Du, wie schaut`s aus, wollt ihr meine Steuer überhaupt?‘ – ‚Ja, warum?‘ – ‚Ich bin Sexworker. Damit wollt ihr doch nichts zu tun haben.‘ - ‚Ah, doch, doch. Die Kirchensteuer müssen wir schon einziehen.‘ Also mit anderen Worten: Die Kirche distanziert sich von uns, nimmt aber unsere Kirchensteuer. Wir geben unseren Kindern andere Werte mit auf den Weg. Zum Beispiel, andere Kinder nicht zu mobben. Oder sich nicht für das zu schämen, was sie sind, sondern einfach sie selbst zu sein.“

„Das scheint euch ja auch echt gut zu gelingen“, sage ich. „Ich finde es auf jeden Fall super, dass Ronny so viel Mut hat, den Leuten die Stirn zu bieten und zu sagen: ‚Hey, lasst uns doch mal selbst zu Wort kommen, wenn schon ständig über uns geredet wird.‘“

„Wir haben auch superpositives Feedback von den Leuten bekommen, nachdem der Talk mit Britt ausgestrahlt wurde. Viele fanden es toll, wie wir als Familie auftreten. Manche haben uns gleich nach Tipps gefragt. Bei einer Kollegin geht es zum Beispiel darum, dass der Vater ihres Kindes ihr jetzt das Sorgerecht entziehen will, weil sie Pornos macht. Da merkt man schon, welchem Druck manche Frauen ausgesetzt sind.“

„Ja, Vika hatte mir mal geschrieben, dass auch bei euch irgendwann das Jugendamt auf der Matte stand. Wie ist es denn dazu gekommen?“

„Das lag am Vermieter. Auf einmal standen die Leute vom Jugendamt bei uns vor der Tür und wollten wissen, wo denn die Kinder sind, während wir Pornos drehen. Sage ich: ‚Was für eine blöde Frage. Natürlich nicht hier! Die sind in der Schule, während wir Pornos drehen.‘ Dann haben die sich alles angeschaut und gesagt, dass alles in Ordnung sei und wir nichts mehr von ihnen hören würden.“

„Wohnt ihr immer noch in Bayern?

„Ja, in einem kleinen Dorf in Niederbayern. Es gibt noch einen alten Kern, aber drum herum leben viele Zugezogene. Jeder weiß, was wir hier machen. Die, die uns nicht akzeptieren, haben einfach nichts mit uns zu tun. Die anderen Eltern kommen zu uns zum Kaffeetrinken vorbei. Ich meine, wir sind ja auch Menschen.“

„Das denke ich mir auch immer: Warum wird Sexwork nicht wie jeder andere Beruf behandelt?“

„Wir haben hier drei Arten von Leuten. Da gibt es diejenigen, die mit uns nichts zu tun haben wollen, weil wir das tun, was wir tun. Dann gibt es diejenigen, mit denen wir etwas zusammen unternehmen, auch durch den Kleinen, für die ist das gar kein Thema. Und dann gibt es noch die anderen, die neugierig sind und wissen wollen, wie unser Job so abläuft. Die das auch irgendwie cool finden. Wir haben ja schon einmal zusammen mit einem Escort-Service aus Hamburg eine Kampagne gemacht, da war Vika auf Plakaten zu sehen, auf denen stand: ‚Auch Sexworkerinnen können gute Mütter sein.‘ Wir arbeiten ja nicht schwarz, in unserer Gemeinde werden wir mit Sicherheit diejenigen sein, die am meisten Gewerbesteuern zahlen. 40 Prozent unserer Einnahmen nimmt ja eh der Staat, also kann man eigentlich sagen: Der Staat ist unser größter Zuhälter!“


„So kann man es auch sehen“, sage ich und verabschiede mich von dieser Familie, die sich schon seit Jahren öffentlich gegen jede Form von Diskriminierung wehrt und dadurch nur stärker zu werden scheint. Und was das Wohl der Kinder betrifft, kommen mir persönlich die Leute aus der Pornobranche manchmal vernünftiger vor als der Rest der Gesellschaft. Zumindest vernünftiger als die versnobt ihre Nase rümpfenden ‚Porno-Mütter‘.



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